Wenn sich der Himmel dunkel färbt und die Sonne zart die Erde berührt, dann kann man sie über die Felder streifen sehen. Vorsichtig setzt sie einen Schritt vor den Anderen, immer darauf bedacht mit ihren schwarzen Schuhen nicht auf eine grüne Stelle zu treten. Ab und an raschelt das erste Laub unter ihren Füßen, ihre linke Hand berührt sanft einige der dünnen Äste am Feldrand.
Die Felder selbst sind schon lange leer gefegt, ihre Weite wird dadurch noch erkennbarer und sie wirkt ein bisschen verloren darin, während ihr Umriss immer kleiner wird. Würde man näher an sie herantreten, würde man vielleicht ihren traurigen Blick erkennen, eine einzelne Träne die ihr langsam über die Wange läuft, ihre Augen die den Abschied in sich tragen.

Aber das können wir nicht, wir können nur ahnen und spekulieren. Der Himmel färbt sich weiter, er erstrahlt noch einmal in roten und orangen Farben und die Sonne nimmt einen grellen Ton an, als wollte sie noch ein letztes Mal etwas Aufmerksamkeit auf sich ziehen, bevor sie für die nächsten Monate verschwindet.
„Bis bald.“, flüstert das Sommerkind traurig und zog sich einen braunen Mantel über, um sich vor der kommenden Kälte zu schützen. „Hoffentlich diesmal nicht allzu lang.“

Model: Miriam (Instagram)
Location: Halle (Saale)
Kamera: Canon EOS 6D
Objektiv: 24-105mm
Bildbearbeitung Tutorial (hier)

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  1. Wunderschöner Text und ausdrucksstarke Fotos Gedanken dazu …wenn der nächste Sommer wieder weit ist, der Alltag wieder in unser Leben zieht, dann achten wir auf das Schöne, dass man in Gedanken sieht und dass die Erinnerung daran nicht so bald entflieht…

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