Rund 3,8 Milliarden Tonnen Kunststoff und Plastik wurden seit 1950 produziert.

Das Recycling-Märchen
Auch, wenn wir oft in diesem Glauben gelassen werden, Plastik lässt sich nicht wirklich recyceln. Während wir scheinbar umweltbewusst unseren Müll in die gelbe Tonne werfen, werden davon nur ungefähr 43% tatsächlich weiterverwendet. Zum Beispiel haben wir 2015 fast 600.000 Tonnen Kunststoffmüll nach China exportiert, um ihn hier nicht verarbeiten zu müssen. Weitere 55% des Mülls, den wir im guten Glauben in den gelben Sack werfen, wird in Verbrennungsanlagen für die Gewinnung von neuer Energie genutzt. An sich gar keine schlechte Idee, würden dabei nicht unglaublich viele giftige Stoffe in die Luft gelangen.
Es wird also nur ein sehr geringer Teil unseres Plastikmülls tatsächlich recycelt, wobei selbst dabei das alte Plastik eingeschmolzen werden muss, um eine neue und hygienische Verpackung herzustellen. Aus einer alten PET-Flasche entsteht also eine völlig neue Plastikflasche.
Und dabei haben wir bisher nur über Deutschland gesprochen. Vor allem in Gegenden wie Afrika, oder Indien sammeln sich riesige Müllberge und Deponien.



Plastikverschmutzung im Meer
Diese Berge von Plastik türmen sich vor allem an den Küsten. Winde wehen den Müll direkt in das Meer und die Auswirkungen davon sehen wir oft genug in den sozialen Medien.
Fische verheddern sich im Müll, Vögel sterben an überfüllten Mägen aus Plastik. Erst vor kurzer Zeit ging ein Video durch das Internet, in dem eine Schildkröte fast an einem Strohhalm erstickte.
Geschichten wie diese sind keine Seltenheit mehr. Noch dazu sammelt sich der Plastikmüll in riesigen Teppichen an der Wasseroberfläche der Meere. Diese Teppiche werden durch Wellen langsam weitergetragen, durch Wind und Wetter zu Mikroplastik verkleinert. Mülldeponien am Grund des Meeres sind keine Seltenheit mehr, sie wirken wie ein riesiger Friedhof unseres Konsums. Doch auch Mikroplastik ist ein großes Problem.


Jeder von uns nimmt täglich Plastik zu sich.
Fische nehmen das Plastik über das Wasser auf, bevor sie auf unserem Teller liegen. Damit essen auch wir die kleinen Teilchen. Da sind Käse, Nudeln, Reis und Fleisch in Plastik verpackt und landen in unseren Einkaufskörben. Schon einmal darüber nachgedacht, dass auch dieses Plastik in kleinen Teilen im Essen bleibt?
Vor kurzem erst wurde im Mineralwasser aus Hartplastikflaschen (BPA) Mikroplastik entdeckt. Dieses BPA wirkt auf den menschlichen Körper ähnlich wie Hormone, was für allem für die männlichen Körper Probleme bei der Fruchtbarkeit verursacht.
Das Gleiche gilt für den Kochlöffel aus Plastik, welcher in der Pfanne und unserem Essen hängt, für den Wasserkocher aus Plastik und viele andere Haushaltsartikel. Plastik ist überall und dadurch gelangt auch immer davon mehr in den menschlichen Körper.




