Früher sind wir oft an diesen See gefahren. Wobei, was heißt schon früher? Diesen Sommer erst haben wir gemeinsam auf unseren viel zu kleinen Badehandtüchern in der Sonne gelegen, selbst gebackenen Kuchen und Wassermelonen verschlungen und dabei die Aussicht auf das kühle Blau genossen.
Aber die warmen Sommertage liegen schon eine Weile zurück und während sich die Blätter an den wenigen Bäumen in der Stadt langsam bunt verfärbten, haben wir die Zeit immer seltener angehalten.

Hier draußen funktioniert das gut. Wenn wir mit dem Rad erst über grauen Beton und dann den braunen Waldboden fahren, die erste Brise Seewind im Gesicht spüren und hinter den Bäumen langsam das ersehnte Blau erkennt. Wenn wir den Kies unter den Schuhen spüren, am Ufer stehen und dem leisen Rauschen des Wassers lauschen.
Hier draußen scheint die Zeit immer ein wenig still zu stehen und im richtigen Moment schwappt eben jene Stille sogar auf uns gehetzte Stadtmenschen über, sodass wir nur noch ehrfürchtig vor der Weite stehen, die Gedanken einmal in aller Ruhe schweifen lassen und die großen und kleinen Sorgen kurz zu vergessen scheinen.

Katharina
Kamera: Canon EOS​ 5D Mark IV
Objektiv: 35mm / f1.8